Sport mit Zahnschmerzen – eine Frage des Durchhaltevermögens?

Bild zeigt Sportlerin mit Zahnschmerzen

Ungewöhnlich ist es nicht: Wer richtig Zahnschmerzen hat, dem kann das Training trotzdem wichtiger sein. Für viele ist Sport der Ausgleich, Ruhepol und der Energietank für den Stress des Alltags. So viel vorab – die Wahrscheinlichkeit, dass Sport mit Zahnschmerzen die Entzündung des betroffenen Zahns oder Gewebes nachhaltig verschlimmert, ist gering. So wirklich gut ist es trotzdem nicht, wenn dich andere Sportarten als Schach interessieren. Warum, erfährst du in unserem Ratgeber.

Wie entstehen Zahnschmerzen?

Die Ursachen für Zahnschmerzen können vielfältig sein. Die wohl häufigste Ursache für akute Zahnschmerzen ist eine unzureichende Mundhygiene und daraus resultierend Karies. Das soll jetzt allerdings nicht heißen, dass du deine Zähne nicht putzt. Oft werden sie schlicht falsch oder zu kurz geputzt. Daneben können Abszesse, bei denen Infektionen im oder um den Zahn herum auftreten, Zahnfleischentzündungen, eine bereits durchgeführte Wurzelbehandlung oder eine Zahnfraktur zu dem wirklich üblen Schmerz führen, den sich keiner wünscht, aber den jeder irgendwann einmal mehr oder weniger schlimm ertragen muss - und von dem hier die Rede ist.


Hat das Training mit Zahnschmerzen gesundheitliche Folgen?

Die Frage nach gesundheitlichen Konsequenzen, wenn man in bestimmten Situationen trotzdem körperlich intensiven Sport treibt, sollte für dich immer im Fokus stehen. Ob nach einem Tattoo, bei Erkältung, nach einer Darmspiegelung, nach der Blutspende oder eben mit Zahnschmerzen- du hast nichts davon ein Training zu erzwingen und dann mit eventuell schlimmeren Folgen aus diesem Training viel länger pausieren zu müssen, oder noch schlimmer: deiner Gesundheit nachhaltig zu schaden.

Intensiver Sport mit Zahnschmerzen, die durch eine Zahn- oder Mundinfektion verursacht werden, erhöht den Blutdruck und damit theoretisch das Risiko einer Ausbreitung der Infektion. Obwohl das eher selten ist, können sich vermehrt Bakterien im Mund und über die Blutbahn im Körper verteilen und – sollte dein Körper nicht über genügend Abwehr verfügen – selbst das Herz angreifen. Da das Immunsystem normalerweise recht effektiv darin ist, solche Infektionen einzudämmen und eine Ausbreitung (Bakteriämie) zu verhindern, müssten neben dem sehr intensiven Sport andere Faktoren eine Rolle spielen, die mit dem Sport selbst gar nichts zu tun hätten. Das könnten ein geschwächtes Immunsystem oder eine besonders schwerwiegende Infektion sein, die dich wahrscheinlich ohnehin bereits dazu gezwungen hätte, das Training zu pausieren und im Wartezimmer eines Arztes Platz zu nehmen.


Warum du trotzdem darüber nachdenken solltest zu pausieren.

Dass du diesen Beitrag liest, liegt wohl daran, dass du Sportlerin oder Sportler bist und aktuell Zahnschmerzen hast. Der mögliche Verzicht aufs Training ist ein dementsprechender Einschnitt in deine Lebensqualität. Kein Ding. Sport ist mir seit über zwanzig Jahren ebenso wichtig und ich hab das eine oder andere Mal auch schon mit akuten Zahnschmerzen trainiert.

Warum Zahnschmerzen das Training trotzdem unattraktiv machen:

  • Die Schmerzen hindern dich daran, dich richtig zu fokussieren.
  • Wenn du schon einige Tage Zahnschmerzen hast, bist du mit hoher Wahrscheinlichkeit mental bereits angegriffen oder zermürbt.
  • Die Chancen, dass die Schmerzen bei einem dementsprechend intensiven Training schlimmer werden, sind sehr hoch.
  • Eine Entzündung wird bei entsprechender Intensität »aufgewühlt«, was du spätestens am gleichen Abend oder in der Nacht zu spüren bekommst.
  • Es fühlt sich einfach nicht komfortabel an, mit Schmerzen zu trainieren. Ein Training unter Schmerzen ist ein schlechtes Training.

Fazit.

Mein Rat an dieser Stelle: Sind die Zahnschmerzen moderat, ist gegen ein ebenso moderates Training auch aus gesundheitlicher Sicht nichts einzuwenden. Moderates Training heißt hier: Bring deinen Kreislauf nicht übermäßig in Schwung, lass alles weg, was eine Pressatmung erfordert, und höre vor allem auf deinen Körper. Hast du schlimme Zahnschmerzen, bist du bei einem Zahnarzt wesentlich besser aufgehoben als beim Training. Deine Gesundheit ist keine Frage des Durchhaltevermögens.

Denis Waßmann beschäftigt sich seit 1996 mit Sport und betrieb bis 2005 intensiv Kraftsport, heute noch mehrmals pro Woche. Seit 2013 hat er im Rahmen seines Berufs mit Nahrungsergänzungsmitteln zu tun. Er konnte sich dadurch einen tiefen Einblick in den Markt, die verschiedenen Hersteller und Unterschiede bei der Qualität von Nahrungsergänzungen verschaffen. Seit 2011 ist er Redakteur bei LiteratPro. Er bringt sowohl hinsichtlich Sport, Nahrungsergänzungsmittel, als auch in der redaktionellen Arbeit Know-how mit und kann dich bezüglich wichtiger Fragen rund um diese Themen beraten.

Hinweis: Wir haben am 25. Juli 2023 zum ersten mal über »Sport mit Zahnschmerzen – eine Frage des Durchhaltevermögens?« geschrieben.

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