Der Kopf sagt Stopp

Mit Kopfschmerzen Sport machen – warum du aussetzen solltest

Es gibt Trainingstage, an denen läuft alles: Fokus, Kraft, Spannung. Und es gibt Tage, da signalisiert dir dein Körper, dass etwas nicht stimmt – auch wenn der Trainingsplan anderes sagt. Für mich sind das oft die Tage mit beginnenden Kopfschmerzen. Nicht immer Migräne, aber deutlich spürbar. Meist bei Wetterumschwüngen. Und nach vielen Jahren im Sport habe ich gelernt: Es ist klüger, dann auszusetzen.

Von Denis Waßmann | Überarbeitet am | Von Menschen geschriebener Text
Athlet mit Kopfschmerzen nach dem Training – Symbolbild für Überlastung

Was bei Sport im Körper passiert – und warum das bei Kopfschmerzen problematisch ist

Körperliche Belastung führt zu einem Anstieg von Puls, Blutdruck und Körpertemperatur. Genau das kann bei bestimmten Kopfschmerzformen zum Problem werden – insbesondere bei Migräne oder Spannungskopfschmerzen.

  • Migräne ist eine neurologische Erkrankung, bei der es zu einer Überempfindlichkeit im zentralen Nervensystem kommt. Körperliche Anstrengung, insbesondere intensives Krafttraining, kann dabei als Trigger wirken oder bestehende Symptome verschlimmern.
  • Spannungskopfschmerzen hingegen entstehen häufig durch Muskelverspannungen im Nacken-, Schulter- und Kieferbereich – also genau dort, wo viele Kraftsportler ohnehin ihre Schwachstellen haben. Ein harter Trainingstag kann hier das Fass zum Überlaufen bringen.
  • Cluster-Kopfschmerzen, die seltener auftreten, sind besonders empfindlich gegenüber körperlichem Stress, Hitze oder bestimmten Umwelteinflüssen wie Licht und Geräuschen.

Laut einer Studie im Journal of Headache and Pain (2013) berichten bis zu 38 % der Migräne-Betroffenen, dass intensive körperliche Belastung ihre Symptome verschlimmert oder gar erst auslöst. Besonders Kraftsport mit hohen Lasten gilt als potenzieller Verstärker.

🧠 Wusstest du schon? Kopfschmerzen beim Sport können auch durch Flüssigkeitsmangel, zu niedrigen Blutzucker, Sauerstoffmangel bei Pressatmung oder falsche Haltung ausgelöst werden – nicht nur durch Vorerkrankungen.


Persönliche Erfahrung: früher durchgezogen, heute bewusst pausiert

Früher bin ich trotzdem ins Training gegangen. Ich dachte: „Wird schon weggehen.“ Aber oft kam es anders. Statt Erleichterung folgte Druck auf den Schläfen, Lichtempfindlichkeit, Kreislaufprobleme. Rückblickend war das reine Sturheit – und kontraproduktiv. Ich habe gelernt, dass eine Trainingseinheit weniger langfristig nichts kaputtmacht – eine verschleppte Migräne oder verspannter Nacken schon eher.

Heute entscheide ich klar: Wenn sich der Kopf meldet, bleibt das Gym geschlossen. Und das empfehle ich auch jedem, der ernsthaft und langfristig trainiert.


Was du stattdessen tun kannst

Kopfschmerzen sind nicht automatisch ein Verbot für Bewegung – aber ein Signal zur Drosselung. Das Training muss nicht ersatzlos ausfallen, aber angepasst werden.

Das kann helfen:

  • Leichte Bewegung wie Spaziergänge, Mobility-Übungen oder Yoga
  • Genug trinken, ggf. Elektrolyte oder Magnesium ergänzen
  • Reize reduzieren – kein Bildschirm, kein grelles Licht, kein Studio-Lärm
  • Kopfschmerz-Tagebuch führen: Wann tritt was auf? Wie reagiert dein Körper?
  • Schlaf und Stress regulieren, besonders an wetterfühligen Tagen

Fazit

Wer mit Kopfschmerzen trainiert, ignoriert ein wichtiges Körpersignal. Und wer das regelmäßig macht, riskiert mehr als einen miesen Trainingstag: schlechte Leistung, fehlerhafte Bewegungsmuster, verschleppte Beschwerden. Kopfschmerz ist kein Zeichen von Schwäche – sondern ein Aufruf zum Umdenken.

Disziplin heißt nicht, immer durchzuziehen. Disziplin heißt, zu erkennen, wann du besser aussetzt.

Übrigens: Wenn deine Kopfschmerzen erst nach dem Training auftreten, liegt das meist an ganz anderen Ursachen – etwa Flüssigkeitsmangel oder falscher Atemtechnik. Was dann hilft, liest du hier im Artikel Kopfschmerzen nach dem Sport – Ursachen & Lösungen.

Dein Experte für dieses Thema
Denis Waßmann – Kraftsportler, Redakteur & Produkttester für Kraftmahl

Redaktioneller Hinweis: Unsere Texte werden von erfahrenen Redakteuren mit echten Erfahrungen verfasst – keine KI, kein Copy-Paste. Wir haben am zum ersten mal über »Mit Kopfschmerzen Sport machen – warum du aussetzen solltest« berichtet und den Artikel inhaltlich zuletzt am 05. Juni 2025 überarbeitet.

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